Auf der Bahnstrecke zwischen Rosenheim und Ostermünchen kam es am Donnerstagnachmittag (15. Juni) zu einem Feuerwehreinsatz in Gleisnähe. Dabei war die Brandursache zunächst unklar. Wie die Einsatzkräfte den Vorfall erlebten.
Knapp nach Mittag war es am Donnerstag, 15. Juni, als viele Ostermünchner aus ihrem Mittagsschläfchen gerissen wurden. Lautes Sirenengeheul und Martinshörner tönten durch den Ort. Klares Anzeichen, dass etwas Größeres passiert war. Grund war ein Böschungsbrand an der Bahnstrecke zwischen Rosenheim und Ostermünchen. Während man bei der Alarmierung noch davon ausging, ein Güterzug sei in Brand geraten, korrigierte dies wenig später die Pressestelle der Bahn: „Wir gehen von einer defekten Bremse als Ursache aus“, lautete die Mitteilung einer Sprecherin.
Dennoch hatten die herbeigerufenen Feuerwehren aus Ostermünchen, Lampferding, Tattenhausen, Bad Aibling, Kolbermoor und Niclasreuth alle Hände voll zu tun. Denn der Funkenflug hatte die Brände an verschiedenen Stellen zwischen Rosenheim und Ostermünchen entfacht. Durch die tief gelegten Gleise, vor allem bei Ostermünchen, waren dort die Löscharbeiten besonders anspruchsvoll, wie Uli Murnauer, Kommandant der Ostermünchner Wehr, der auch die Einsatzleitung innehatte, kundtat.
Polizeihubschrauber suchte Glutnester
„Wir mussten nicht nur die Wasserleitungen legen, sondern diese auch die steile Böschung hinab zu den Feuerstellen.“ Von den Gleisen her, der Zugverkehr war zu dieser Zeit komplett gesperrt, löschten die Einsatzkräfte dann die Brände sehr schnell. Parallel überflog der Polizeihubschrauber das gesamte Gelände von Stephanskirchen bis Ostermünchen und suchte nach weiteren Glutherden. „Immer wieder tauchten kleinere Glutnester auf“, befand Dr. Rainer Scharf, Sprecher der Bundespolizei in Rosenheim.
Auch für Scharf war schnell klar, dass eine defekte Bremse an einem Wagon der Auslöser war: „Durch Funkenflug entzündeten sich die durch die Hitze der vergangenen Wochen trockenen Gräser sehr schnell.“ Gegen 15 Uhr konnte der Zugverkehr aber schon wieder aufgenommen werden. Wenig später wurde dann auch der am Ostermünchner Bahnhof abgestellte Güterzug nach Rosenheim „zurückgeschleppt“. Für Uli Murnauer und seine Feuerwehrkollegen war der Großeinsatz dann schnell beendet, ohne dass es zu einem Fiasko kam. „Die Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion war sehr gut“, befand der Ostermünchener Kommandant abschließend.
Zufrieden waren auch viele Pendler, denn bei deren abendlicher Heimkehr lief der Bahnverkehr bereits wieder. Bahnmitarbeiter müssen allerdings noch weiterhin die verbrannten Stellen absuchen, inwieweit die dort verlaufenden Kabel Schaden genommen haben.
Werner Stache © rosenheim24.de