Die Feuerwehr während der Corona Pandemie

Übungen unter verschärften Hygiene Bedingungen

1887 wurde die Feuerwehr Ostermünchen gegründet – das liegt schon weit zurück. Aber so eine Pandemie mussten die Floriansjünger noch nie mitmachen. Seit einem guten Jahr ist deshalb vieles anders, vieles neu.

So bekam die Freiwillige Feuerwehr Ostermünchen im letzten Jahr fast unbemerkt von der Öffentlichkeit zwei neue Fahrzeuge: Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) und den Gerätewagen Logistik 2 (GW-L 2). Einweihen konnte man diese bislang leider noch nicht. Zumindest die kirchliche Weihe soll jetzt Anfang Mai nachgeholt werden, die Bürger können dann zu gegebener Zeit im Rahmen eines „Tag der offenen Tür“ die neue Flotte begutachten. „Sobald es eben die Coronalage zulässt“ betonte der 1. Vorstand Thomas Niedermaier.

Die beiden neuen Fahrzeuge neben dem alten LF 16, welches nach Griechenland ging (erstes von links) ©FFO

Die Pandemie beeinflusste aber auch die Einweisung für diese neuen Fahrzeuge – es waren erschwerte Bedingungen – unter Einhaltung des strengen Hygienekonzeptes. „Und Alles nur in Kleingruppen“ ergänzte Michael Marx, stellvertretender Kommandant der Ostermünchner Wehr. Dieselben Hindernisse hatte man auch bei den Übungen.  Ein erstes Positivum gab es bei den beiden Hochwassern des Jahres 2020 und dem Erdbeben-Hilfstransport nach Kroatien: Die neue Technik hat sich bewährt. 

Trotz der erschwerten Bedingungen in der Pandemie ist man bei den Ostermünchnern stolz auf den starken Nachwuchs. Dies umso mehr, als im letzten Jahr vier langjährige aktive Mitglieder altersbedingt ausgeschieden sind. Die erst kürzlich neu gebildete Jugendgruppe zeigt, dass das Interesse der Jugend vor Ort an der Arbeit der Feuerwehr ungebrochen ist. Eine Bestätigung für die jahrzehntelange hervorragende Ausbildungsqualität in Ostermünchen. Deshalb ist man auch auf seine insgesamt 371 Mitglieder stolz – für einen kleinen Ort wie Ostermünchen beachtlich. Aber auch bei den älteren angehenden Feuerwehrfrauen und -männern muss geübt werden, Corona hin, Corona her. So startete man in Kooperation mit der Feuerwehr Tattenhausen kürzlich die modulare Truppausbildung (MTA) mit 20 Teilnehmern. Dabei wechselte man zwischenzeitlich sogar in den Online-Schulungsmodus, was das Ganze sichtlich erschwerte. 

Trotz allem liegt, wie auch bei anderen Vereinen, natürlich das Vereinsleben und die Kameradschaft, welche auch Motivation und Bindung für die aktive Arbeit darstellen, ziemlich brach, was Vorstand Thomas Niedermaier bedauerte: „Wir hatten keinen Ausflug und kein Sommerfest, auch das gesellige Zusammensitzen nach einer Übung kann derzeit leider nicht stattfinden“. Seine große Hoffnung: Der Sommer 2021.

Die seit 2002 bestehenden First Responder mussten im März letzten Jahres nach 6444 Tagen ununterbrochenen Dienstes aufgrund der Pandemie jäh ein Ende hinnehmen. Derzeit sind sie wieder bedingt einsatzfähig, allerdings wegen Corona auch mit einer reduzierten Personaldecke.

Aktuell suchen die Ersthelfer auch wieder neue Mitglieder!

„First-Responder-Kurse finden laufend statt, Mitglied kann man unabhängig vom Feuerwehrdienst werden“ sagte 1. Kommandant Ulrich Murnauer. Medizinische Vorkenntnisse sind wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich. Die Wichtigkeit dieser Arbeit lässt sich auch anhand der jährlichen Einsätze ermessen – an die 200 Mal rücken die First Responder, meist im Gemeindegebiet, aus und retten Leben. Da sich die First Responder ausschließlich „eigenfinanzieren“ sind sie natürlich sehr auf Spenden angewiesen. 

So dankte Murnauer für die stets große Spendenbereitschaft – auch für die Feuerwehr: „Das sehen wir als einen großen Rückhalt in der Bevölkerung und bei unseren Gewerbebetrieben“. Mit diesen Geldern können immer wieder zusätzliche und nützliche Ausrüstungsgegenstände beschafft werden. 

© Werner Stache