Lebensretter innerhalb der Gemeinde

Ostermünchen – Sie sind in der Gemeinde Tuntenhausen schon fast unentbehrlich geworden. Auf sie zu verzichten, würde Leben gefährden: Die Rede ist von den First Respondern.

Seit über zehn Jahren gibt es sie nun schon. In der letzten Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Ostermünchen (wir berichteten) gab Klaus Schüler zusammen mit Uli Murnauer, Leiter der Einsatzeinheit, Einblicke in die Einsatztruppe und deren Aktivitäten. 36 Aktive umfasste die Gruppe im Jahre 2012: 26 stammen aus dem Bereich Ostermünchen, zehn aus Tuntenhausen.

Fortbildung unerlässlich

Um ihr Ziel, ein zusätzliches Glied in der Rettungskette zwischen der Laienhilfe und dem qualifizierten Rettungsdienst zu sein, zu erfüllen, bedarf es steter Weiter- und Fortbildung. So standen 2012 elf First-Responder- Übungen in Theorie und Praxis an, die Uli Murnauer federführend organisierte.

„Daneben hatten wir noch AED-Rezertifizierungen, eine Außenübung mit der Wasserwacht Bad Aibling und einRettungswagenpraktikum“, so Klaus Schüler. 80 Stunden Ausbildung sind für einen neuen Aktiven notwendig, erklärte der First Responder und zeigte damit, wie intensiv die Ausbildung der „Vor“-Lebensretter ist. Wochentags von 18 bis 6 Uhr reicht die Bereitschaft, an Wochenenden Tag und Nacht. Jeweils zwölf Stunden lang und stets mit zwei Leuten.

2012 leisteten die Responder insgesamt 488 Bereitschaftsschichten. „Das sind hochgerechnet 11628 Bereitschaftsstunden“, so Klaus Schüler. Dass die First Responder nicht nur „warten“, zeigen deren Einsatzzeiten: 179 Einsätze waren es 2012. Dabei wurden 175 Patienten versorgt. „Vier Einsätze erfolgten sogar außerhalb der Bereitschaftszeit“, so Schüler.

Wie oft allerortens „Alarm“ ist, belegte Schüler folgend: „Siebenmal wurden wir aus einem laufenden Einsatz gleich zu einem Folgeeinsatz gerufen.“ Aber auch bei den First Respondern sind die Einsätze nicht immer von Erfolg gekrönt, wie Schüler berichtete: „Vier Patienten starben.“ Aber: Bei zwei AED-Einsätzen war eine erfolgreiche Reanimation dabei. „Alleine dieser Einsatz ist die Arbeit der letzten zehn Jahre wert“, so ein stolzer First Responderleiter. Aber auch Kritik an der Gesellschaft kam auf: Die Einsatzzahlen bei Zehn- bis 19-Jährigen würde immer mehr ansteigen, so der Ostermünchner Einsatzleiter. Damit einhergingen die vermehrten Vergiftungen mit Alkohol beziehungsweise alkoholbedingte Sturzverletzungen, wie aus der Bilanz hervorging.

Responder finanzieren sich aus Spenden

Die häufigsten Einsatzgründe waren nach Schüler aber Herz-Kreislauferkrankungen (alleine 50). Nach diesen beeindruckenden Zahlen blieb Vorstand Paul Niedermaier nur noch eines übrig: Danke zu sagen. „Vergelt’s Gott für alles“, so der Vorstand, der auch der Bevölkerung für ihre Unterstützung dankte und auch für die vielen Spenden, denn: „Spenden sind gerade für unsere First Responder lebenswichtig.“ Sie finanzieren sich ausschließlich über Spenden und Zuschüsse. ws