Kräftiger Spott und leise Töne

Martina Schwarzmann bei ihrem Auftritt im Festzelt von Ostermünchen. Foto Stache

Kabarettistin Martina Schwarzmann in Ostermünchen zu Gast

Ostermünchen – Beim Gastspiel von Martina Schwarzmann, die jüngst mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnet wurde, drängten sich über 1500 Personen ins Festzelt.

Mit deftigen Sprüchen und ihren speziellen Ansichten zum Alltagsleben brachte sie die Zuhörer immer wieder zum Lachen beim Festzelt am Tulpenweg.

Die mit dem Deutschen Kabarettpreis dekorierte Künstlerin strotzte in ihrem Programm nur so von Spott auf den Zeitgeist und Traditionen, zeigte aber auch an Kleinigkeiten und Banalitäten auf, wie schön und liebenswert das Leben doch ist, gerade auf dem Lande, wo sie selbst auch herkommt.

„I kim von da andern Seit’n vo Minga“ erläuterte sie ihre Herkunft aus Überacker bei Fürstenfeldbruck. Ob mit ihrem Lied „Jeder wartet auf irgendwas“, in dem sie Alltäglichkeiten zu mächtigen Ereignissen hochspielt, oder den Erzählungen über ihre Kindheit („i war greislich, aber voller Hoffnung“) – sie traf in die Herzen des Publikums, das jede Menge Beifall spendete. Düsseldorf und der Bayerische Rundfunk bekamen bei Schwarzmanns Tour durch den Alltag ebenso ihr Fett weg wie die Radlfahrer, die die Autofahrer zum Überholen zwingen.

Bei der lautstark geforderten Zugabe griff Schwarzmann noch einmal so richtig ins Repertoire ihrer manchmal auch makabren Anekdoten: Am elterlichen Bauernhof habe man gestorbene Hennen auf vorbeifahrende Autos geworfen und die verdutzten Autofahrer abkassiert.

ws