Gasthof „Zur Post“: Neues Dach ist Gemeinschaftsprojekt

Rund um den gemeindlichen Gasthof „Zur Post“ – und auf dem Dach – herrschte Betrieb. © DC-X

Ostermünchen. – Eine Sondersituation brachte die Gemeinde Tuntenhausen vor zwei Jahren zum Kauf des Gasthofes „Zur Post“ in Ostermünchen.

Damals forderten die Vereine den Erhalt der Dorfwirtschaft und versprachen Mitarbeit, wo immer es geht (wir berichteten). So wurde nun die Dacheindeckung am Wochenende zum Gemeinschaftsprojekt.

Rückblick: Das Gasthaus steht neben der Kirche: So ist es bayerische Tradition, und diese sollte erhalten werden. Darin waren sich die Vertreter von Sport-, Maibaum-, Gartenbau- und Trachtenverein, der Feuerwehr und der Veteranen einig. Ideal sei es, so der Tenor, wenn die Gemeinde den Gasthof von der Brauerei Maxlrain kaufen würde – anderenfalls gebe es keinen Wirt und keinen Saal mehr. Wie berichtet versicherten die Vereine dafür, sich, soweit es möglich ist, umfangreich in die notwendigen Sanierungsarbeiten einzubringen.

Und das taten sie jetzt, denn es stand aktuell die Sanierung des maroden Daches (wir berichteten) mit Dämmung und Aufsparrung an. So entrümpelten Mitglieder der Vereine kürzlich den Dachboden, entsorgten nicht mehr Brauchbares und strichen den Dachstuhl. Dieser Tage stand nun die Dacheindeckung an. Gut 20 Helfer hatte Franz Reil, Gemeinderat und Inhaber der ausführenden Baufirma, zur Seite: Vorstände, Ex-Vorstände, Hauptkassiere und Gemeinderäte – jeder mit handwerklichen Fähigkeiten machte mit. „Das hat wirklich gut geklappt“, so Reil zufrieden. „Gut 5000 Euro hat sich die Gemeinde dadurch gespart“, schätzt er.

Mit der Eindeckung ist auch ein großer Schritt zur Sanierung des Gasthofes getan. Das Dach ist nun neu eingeschalt. Um die Isolation unterzubringen, musste das Vordach zudem teilweise abgeschnitten und um 15 Zentimeter höher gelegt werden. Sie hält die Wärme im Gasthof: Dass dieser im Winter, wenn Schnee auf den Dächern lag, als einziges Anwesen schneefrei dastand, soll der Vergangenheit angehören.

Die Mithilfe imponierte auch Bürgermeister Georg Weigl, der befand: „Die Unterstützung durch die Vereine klappt hervorragend, vor allem wurden die Aktivitäten eigenständig organisiert und durchgeführt.“ Und so kann man künftig, selbst bei strengstem Winter, ganz nach der bayerischen Tradition gemütlich in die Wirtschaft neben der Kirche gehen. ws